Müssen Einwohner den Straßenbau selbst bezahlen ?
(5.3.2004)
In Zeiten, da der Griff in die privaten Geldbörsen der Einwohner bei Gesundheit,
Rente und anderen, eigentlich bereits durch Beiträge und Steuern finanzierten, Leistungen
deutschlandweit ein beliebtes Mittel zum stopfen
haushaltspolitischer Löcher geworden ist, könnte für die Einwohner im Lieper
Winkel demnächst bald eine spezielle Abgabe dieser Art fällig werden: laut jetzt für
die Gemeinde Rankwitz in
Kraft getretener Straßenausbaubeitrags-satzung müssen(!) die dortigen
Grundstücksanlieger zur Finanzierung ihrer Straße mit herangezogen werden.
Die Satzung sieht vor, daß die Gemeinde bei Straßenarbeiten nur Fördermittel
erhält, wenn ein Teil der Kosten von den Einwohnern privat bezahlt wird. Die Höhe der
privat zu zahlenden Kosten richtet sich nach dem Charakter der Straße (für
Anliegerstraßen muß z.B. mehr bezahlt werden, als für eine Durchfahrtsstraße),
wobei der durch jeden einzelnen Grundstückseigner zu zahlende Betrag nach der Fläche
seines Grundstücks berechnet wird. Und damit die Baukosten nicht so billig werden, ist der
Bau im Charakter einer kleinen "Dorfstraße" nicht mehr möglich, sondern wird
durch weitere Verordnungen (Mindestbreiten, Randabsetzung etc.) reglementiert.
Beschlossen wurde die Satzung jedoch nicht von der Gemeinde, welche diese abgelehnt hat,
sondern von der Kommunalaufsicht des Landkreises, die aufgrund der Weigerung der Gemeinde die
Satzung quasi per Dekret, an den gewählten Gemeindevertretern vorbei, in Kraft setzen will.
Die örtlichen Gemeinderatsmitglieder blieben mit ihren Bedenken, daß die Satzung zu
Streit in den Ortschaften führt (die Anwohner von bisher sanierten Straßen mußten
nichts zahlen, während andere zukünftig Pech haben, obwohl sie gar keinen Neubau der
Strasse wollen)
und dem Angebot, daß die Gemeinde aufgrund ihrer derzeitig guten Finanzsituation den
Anwohneranteil übernimmt, ungehöhrt.
Vorgesehen sind demnächst der Bau der Straße von Liepe Richtung Grüssow und
zukünftig u.a. die Ausbesserung des Peeneweges in Rankwitz und Arbeiten in Warthe. Nun
beabsichtigt der Bürgermeister die Anwohner vor den Baumaßnahmen zu befragen
und die aufgezwungene Satzung nicht gegen deren Willen durchsetzen, aber ob diese
Willensbekundung auch für die nachfolgenden, noch 2004 zu wählenden Gemeindevertreter
gilt, ist ungewiss. Es kann also nur empfohlen werden, die Kandidaten vor der Wahl zu diesem Punkt
genau zu befragen. Denn was im schlimmen Fall auf die Einwohner zukommen kann erleben derzeit
einige Strassenanlieger in Zempin.
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Beschlüsse der Gemeindevertreter- sitzung (21.2.2002)
Sanierung der Dorfkirchen (16.4.2002)
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Peene-Schwimmen(Sept.2002)
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