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Überblick über die Geschichte von Rankwitz

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Ahnen- und Familienforschung im Lieper Winkel und Usedom

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historische Landkarten über den Lieper Winkel, Usedom und Pommern











































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Chronik von Rankwitz und des Lieper Winkels

           bis zur deutschen Besiedlung
           unter der Herrschaft der pommerschen Herzöge (1128-1637)
           unter schwedischer Herrschaft (1637-1720)
           unter der preußischen Krone (1720-1920)
           im 20.Jahrhundert

  • Funde von Steinwerkzeugen bezeugen eine frühe Besiedlung durch nordische und germanische Stämme. Diese Bevökerung wanderte später ab.

  • Vor der deutschen Kolonialisation im Mittelalter war der Lieper Winkel von Slawen bevölkert, die über die Peene auch mit entfernten Regionen Handel betrieben. Aus dieser Zeit zeugt ein Schatz mit Münzen aus dem 9. bis 11.Jahrhundert, der 1914 bei Quilitz gefunden wurde. Die Münzen stammen von den britischen Inseln, Frankreich, Süddeutschland und Arabien.

  • Nach der Jahrtausendwende waren Peene, Achterwasser und Haff Schauplätze von Kämpfen zwischen Dänen, Slawen, Wikingern und Deutschen.

  • 1128 beginnt die Christianisierung der Insel Usedom und des umliegenden Gebietes.

  • 1187 wird der Lieper Winkel erstmals in einer Urkunde als gesonderter Teil der Provinz Wanzlow (Usedom) erwähnt. Die Witwe des Pommernherzogs Bogislaw I. schenkt darin das Gebiet dem bei der Stadt Usedom gelegenem Kloster Grobe.

  • 1216 wird die Kirche in Liepe erstmals erwähnt. 1229 ein Johannes als ihr Priester.

  • In dieser Zeit beginnt auch die Ansiedlung deutscher Bauern. Wahrscheinlich durch die Grafen von Gützkow, die seit 1239 die Verfügungsgewalt im Winkel hatten und Ansprüche auf ihn geltend machen. Der Streit wurde 1297 zugunsten des Klosters beigelegt.

  • 1275 wird von einem ungangbarem Wald berichtet, der die Halbinsel von der Insel Usedom trennte

  • In allen frühen Urkunden wird Liepe als "Lipa" benannt. 1270 werden Krienke, Morgenitz und Suckow erwähnt, 1319 Dewichow, 1342 Grüssow. Warthe, Quilitz-Rankwitz und Reestow werden 1394 in einer von den Pudaglaer Mönchen gefälschten Urkunde erwähnt, in der diese den Großteil des Ackers beanspruchen.

  • 1367 wird die Familie von Lepel als Besitzer von Krienke genannt. Nach dem Aussterben der Lepels 1527 kommen Krienke, Suckow und Morgenitz in den Besitz der Familie von Borcke.

  • 1534 wird die Reformation eingeführt. Nach der Auflösung des Klosters fallen die Dörfer dem Amt Pudagla des Herzogtums zu.

  • 1541 werden alle heutigen Orte erwähnt. Liepe hatte zu diesem Zeitpunkt 9 Bauern, 3 Kleinbauern; Rankwitz 5 Bauern und 1 Kleinbauer .

  • 1571 bestimmt die Lassansche Wasserordnung, daß die Fischer des Lieper Winkels viermal jedes Jahr vier Kähne voller Fisch an die herzogliche Hofküche liefern müssen.

  • Während des 30-jährigen Krieges(1618-48) wird der Lieper Winkel von wechselnden Kriegsparteien besetzt und von der Pest heimgesucht. 1627-30 muß die Region die kaiserlich-wallensteinschen Regimenter beköstigen, seit 1630 die Schweden. 1637 plündern wieder kaiserlich-kroatische Regimenter. 1648 kommt der Winkel, wie ganz Vorpommern endgültig zu Schweden

  • 1654 hat Liepe nur noch 6 Bauern; in Rankwitz wohnen 1666 noch 2 Bauern und 1 Kleinbauer.

  • 1693 wird durch die Schweden eine Bestandsaufnahme aller Dörfer durchgeführt in derem Rahmen auch die Siedlungen des Lieper Winkels eingehend beschrieben werden (Schwedische Landesaufnahme)

  • 1711 verpfändet die schwedische Regierung einen Bauernhof von Rankwitz zur Finanzierung des Nordischen Krieges an Sophie Juliane Rhenhild, die Witwe Oberst von Borckes aus Krienke.

  • 1720 kommt Usedom mit dem Lieper Winkel durch das Ende des Nordischen Krieges zum Königreich Preussen. Die Peene vor Rankwitz ist jetzt für fast einhundert Jahre Grenzfluß. Etliche ihrer Herrschaft entflohenen Knechte und Mägde überquerten in beide Richtungen die Peene.

  • Während des Siebenjährigen Krieges (1757-63) kommt es zu schwedisch-preussischen Kampfhandlungen im Lieper Winkel und auf der Peene. Usedom ist kurzzeitig wieder schwedisch besetzt. Von diesen Gefechten sind erste bildliche Darstellungen der Dörfer durch einen schwedischen Offizier erhalten.

  • Seit Mitte des 18.Jahrhunderts wird auf Befehl des preussischen Königs versucht, Kartoffeln, Tabak und Maulbeerbäume zur Seidenraupenzucht im Winkel heimisch zu machen. 1796 wurden in Liepe noch 1400 Maulbeerbäumchen gezählt. Berichte über diese Zeit und alle damaligen Einwohner sind in den Steuerakten überliefert.

  • 1806-13 muß das Gebiet erhöhte Abgaben für die französische Besatzung leisten. Etliche einheimische Männer kämpfen im Völkerkrieg.

  • Nach dem Krieg werden in den Dörfern des königlichen Amtes, z.B. Rankwitz und Liepe, die Kleinbauern durch Landabtretung mit soviel Boden ausgestattet, daß sie sich ernähren können. In dieser Zeit tragen die Einwohner zu festlichen Anlässen noch die spezifische Tracht des Winkels.

  • In der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts wird das Lieper Pfarrhaus errichtet. 1887 brennt das Morgenitzer Pfarrhaus ab.

  • 1866 starben in Liepe 25 Personen an der Cholera. Trotzdem erreicht die Bevölkerungentwicklung im Winkel in den nachfolgenden Jahren einen Höhepunkt

  • 1896-98 wurde die Chaussee von Liepe nach Usedom gebaut. Dennoch blieb der Peenestrom ein Hauptverkehrsweg der Rankwitzer.

  • 1903 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Warthe

  • Um 1920 gab es in Rankwitz zwei Windmühlen (auf dem Roxenberg und auf dem Gebiet der späteren MTS), einen Kolonialwarenladen (im heutigen Landmarkt), eine Tischlerei (im heutigen "Rankwitzer Hof"), eine Bäckerei (Dorfstr.17), eine Schule (im heutigen Gemeindebüro) und Gasthäuser.

  • 1935 brannten drei Bauernhöfe rund um den Dorfplatz Rankwitz samt ihrer Scheunen ab. Der Boden eines Hofes bildet heute den Dorfplatz.

  • Obwohl während des 2. Weltkrieges etliche Einwohner ums Leben kamen, blieb der Lieper Winkel von direkten Kriegseinwirkungen verschohnt. In der nahegelegenen Mellenthiner Heide gab es Munitionsdepots und auf einigen Bauernhöfen arbeiteten Kriegsgefangene. Nach Kriegsende kam es zu einem großen Zuzug von Aussiedlern aus den verlorenen pommerschen Gebieten in den Winkel. Das Borcksche Gutshaus in Krienke wurde zur Hälfte zwecks Baumaterialgewinnung abgerissen. Später wurde in Warthe eine Garnision sowjetischer Soldaten(Funktechnik) eingerichtet.

  • Einige Jahre nach der Gründung der DDR wurden auch im Winkel die LPG gegründet. Es gab gemeinschaftliche Arbeitseinsätze bei denen u.a. der Gemeinschaftsraum in Rankwitz errichtet wurde. 1949 wurde die Landambulanz in Liepe eröffnet. Der Rankwitzer Hafen wurde 1951 gebaut.

  • Mitte der 50er Jahre bis 1989 betreiben viele Rankwitzer auf ihren Höfen eine private Nerzzucht.

  • 1969/70 wurde bei Liepe eine Fischzuchtanlage errichtet. Es gab immer weniger Fischer, die selbstständig fischten.

  • 1974 wurde die Dorfschule in Rankwitz geschlossen

  • Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre wurde in Quilitz die große Ferienhausanlage errichtet.

  • Nach der Wende 1989/90 und dem Untergang der DDR werden die LPG aufgelöst. Das MTS Gelände in Rankwitz, die Fischzucht und das Ferienheim in Liepe verfielen seitdem. Die Landambulanz wurde abgeschafft. Mitte der 90er mußte auch der Kindergarten in Rankwitz schließen.

  • Andererseits wurden viele alte Häuser renoviert und der Heimathof in Rankwitz gestaltet. Der Tourismus bildet jetzt in dieser Region, mit einer der höchsten Arbeitslosenraten Deutschlands, eine wichtige Einnahmequelle.

  • Seit 1992 bilden die Orte des Lieper Winkels mit den Gemeinden Morgenitz, Stolpe, den Ortschaften des Usedomer Winkels und der Stadt Usedom das Amt Usedom-Süd. Der Lieper Winkel erhält ein Wappen.

Mehr und detailliertere Angaben zur Geschichte von Rankwitz und dem Lieper Winkel finden Sie hier

(Ein ganz besonderer Dank soll hier Frau G.May aus Rankwitz gesagt werden)