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Historisches
Chronik Überblick über die Geschichte von Rankwitz
Genealogie
Kartografie |
Einwanderer nach Ahlbeck und Zinnowitz im Zuge der friderizanischen Kolonialisation 1747-1754
Mit einer Kabinetts-Order vom 31. Dezember 1746 versuchte das preußische Königreich
die erworbenen und dünn besiedelten pommerschen Gebiete (vor allem an der Oder) zu bevölkern.
Danach sollte jedes Teilgebiet an einen Siedlungsunternehmer, den Entrepreneur,
gegen bestimmte, vertraglich festgelegte Verpflichtungen und Gerechtsame,
unbeschadet des Obereigentumsrechts des Grundherrn, gegen Zahlung eines festen
Grundzinses als Allodium übereignet werden.
Die Neusiedler kamen zumeist aus Ländern, die Preußisch-Pommern benachbart
waren: Deutsche Rückwanderer aus Polen, dann Einwanderer aus Schwedisch-
Pommern und Mecklenburg. Eine beträchtliche Anzahl wanderte aus Sachsen ein
und zeitweise, so in den Jahren 1747/48, aus Ländern im Südwesten des Reiches,
Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau und ganz besonders aus
pfälzischen und geistlichen Hoheitsgebieten am Rhein. Da die Zahl dieser Pfälzer
überwog, bezeichnete man die Gesamtgruppe dieser Kolonisten "aus dem Reich"
verallgemeinernd schlechthin als "Pfälzer".
Neben den Ansiedlungen in Ahlbeck und Zinnowitz wurden auch die Ortschaften Wilhelmhof (bei
Usedom) und Ulrichshorst (am Rande des Thurbruchs) gegründet.
Die in den einschlägigen Spezialakten häufig angegebene Kopfzahl der
Kolonistenfamilien läßt den Schluß zu, daß jede Familie durchschnittlich 6 Seelen zählte,
In der Zeit vom 8. bis 13. Oktober 1753 besichtigte Moritz von Dessau alle vom Jahre 1747
ab bis dahin angelegten Kolonien
(Geh. Pr. Staatsarchiv, Berlin-Dahlem. Pom. Dep. des Gen.- Dir. Materien. Stettinsche Rahdungen Nr. 18).
Von ihm stammen die folgenden Angaben:
Zinnowitz im Amt Pudagla
"Holländerei in der Zitz", 1751 Zinnowitz benannt.
(Anmerkung:
1. Hans Götze,
Ahlbecker Seegrund
1753 auf einem durch Seeablassung gewonnenen
Gelände durch Kriegsrat Winckelmann sen. gegründet. Der Plan
sieht die Ansetzung von 50 Kossäten-Familien vor. 1754 ist die Siedlung noch
unfertig; es sind bis dahin die 24 folgenden Familien angesetzt worden:
Ausländer aus Würtenberg:
Mecklenburger:
Polen:
Sachsen:
Aus Schwedisch- Pommern:
Gerade die pfälzer Kolonistengruppe, oft, ja
in überwiegender Anzahl, ehemalige Handwerker, hatte von der Landwirtschaft,
zumal hier bei andersgeartetem Klima und dürftigen Bodenverhältnissen, nur einen
vagen Begriff. Sie sahen sich, oft durch übertriebene Versprechungen von Agenten
zur Auswanderung angereizt, in ihren Hoffnungen getäuscht, versagten unter den für
die Neusiedler erschwerten Verhältnissen in der Landwirtschaft und machten der
Behörde dann recht viele Ungelegenheiten.
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